Wie viele Kinder benötigen künftig einen Kindergarten- oder Hortplatz? Welche Angebote bestehen bereits - und wo wird es eng? Diese Fragen beantwortet die aktuelle Bedarfsplanung für die Kinderbetreuung in Linkenheim-Hochstetten für das Jahr 2025, die nun vorliegt und vom Gemeinderat in seiner letzten Sitzung beraten und verabschiedet wurde.
Die Gemeinde ist für die Planung und Bereitstellung von Betreuungsplätzen für Kinder ab einem Jahr bis zum Ende der Grundschulzeit zuständig. Grundlage dafür ist eine jährliche Erhebung, die neben den Anmeldezahlen auch Geburtenstatistiken und Prognosen berücksichtigt. Ziel ist es, vorausschauend auf Engpässe zu reagieren und das Betreuungsangebot bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.
Derzeit stehen in Linkenheim-Hochstetten in neun Einrichtungen insgesamt 546 Kindergartenplätze für Kinder ab zwei Jahren zur Verfügung. Zusätzlich gibt es 90 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren sowie 129 Hortplätze für Schulkinder (neben den Grundschulbetreuungsangeboten rund um die wahlweise Ganztagesgrundschule Linkenheim). Träger der Einrichtungen sind sowohl die Gemeinde als auch Postillion, die Lebenshilfe Karlsruhe Stadt, der Diakonieverein und die AWO Karlsruhe Land. Hinzu kommen die Tageselternplätze es Tageselternvereins und der örtlichen Tagesmütter.
Für das Kindergartenjahr 2025/2026 werden voraussichtlich 481 Kinder im Kindergartenalter sowie 96 Krippenkinder zu betreuen sein. Die Zahlen zeigen, dass die Plätze derzeit ausreichen - vorausgesetzt, die Kapazitäten bleiben trotz Fachkräftemangel stabil. Aktuellen Engpässen in einzelnen Einrichtungen, steht der Übergang der geburtenstarken Jahrgänge 2020 und 2021 in die Schule entgegen. So werden im September 125 Kindergartenplätze frei, während nur 101 Kinder im Kindergartenjahr 2025/2026 nachrücken.
Auch im Bereich der Schülerhorte steigt der Bedarf weiter an. Im Schuljahr 2024/2025 wurden bereits 125 Kinder in den Horten betreut - das ist ein Höchststand. Für 2025/2026 wird ein weiterer Anstieg erwartet. Die aktuell 129 vorhandenen Plätze werden dann nicht mehr ausreichen. Die Gemeinde plant daher, die Hortkapazitäten zu erweitern. Zielgröße für die Grundschule in Hochstetten sind 140 Halbtagsplätze bis 14 Uhr inklusive Mittagessensangebot. Der Ganztagesbetreuungsbedarf kann vollständig in Linkenheim abgebildet werden.
Die Bedarfsplanung empfiehlt, die Entwicklungen genau zu beobachten und mittelfristig zusätzliche Kindergarten- und Hortplätze einzuplanen. Eine Herausforderung bleibt dabei die Gewinnung von qualifiziertem Personal.
Die Bedarfsplanung 2025 zeigt: Die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten ist in der Kinderbetreuung gut aufgestellt, muss aber wachsam bleiben. Der demografische Wandel, steigende Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Fachkräftemangel machen eine vorausschauende Planung unerlässlich.
Der Gemeinderat nahm die Bedarfsplanung zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung einstimmig diese mit den unterschiedlichen Berechnungsvarianten dem Landratsamt zur Prüfung zu unterbreiten.