Seniorenfahrt nach Jarny
Traditionell gibt es einmal jährlich ein Treffen zwischen Seniorinnen und Senioren aus Linkenheim-Hochstetten und unserer französischen Partnerstadt Jarny in Lothringen. Nachdem Linkenheim-Hochstetten im vergangenen Jahr der Gastgeber sein durfte, hieß es in diesem Jahr für die Linkenheim-Hochstetter Senioren "Auf nach Frankreich!"
Als dann jedoch die für den 29. Juni 2024 geplante Seniorenfahrt aufgrund der kurzfristig angesetzten Parlamentswahl in Frankreich leider abgesagt werden musste, war die Enttäuschung sowohl in Jarny als auch in Linkenheim-Hochstetten groß. Aufgrund der Wahl waren in Jarny jedoch alle Räumlichkeiten belegt und so kam es zur kurzfristigen Absage.
Mit Samstag, 14. September 2024 konnte dann jedoch doch noch ein Ersatztermin gefunden werden und so machten sich die Seniorinnen und Senioren aus Linkenheim-Hochstetten, begleitet von Petra Walter und Frank Stober vom Partnerschaftskomitee, mit einem vollbesetzten Bus und in guter Stimmung auf dem Weg nach Frankreich. Während einige der Reiseteilnehmer zum ersten Mal nach Jarny fuhren und gespannt waren, was sie wohl dort erwarten würde, waren andere schon ein oder mehrmals dort und freuten sich auf ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern.
Nach einer rund dreistündigen angenehmen Busfahrt, ganz ohne Stau, wurde Jarny erreicht, wo die Seniorinnen und Senioren bereits erwartet und herzlich begrüßt wurden. Nach einer kurzen Erfrischung mit Kaffee, Tee und Brioche ging es zum früheren Minengelände. In Jarny wurde bis in die 1990er-Jahre Eisenerz bergmännisch abgebaut. Die stillgelegten Gruben selbst können leider nicht besichtigt werden, da sie zwischenzeitlich geflutet wurden und Jarny heute sogar einen Teil seines Trinkwassers von dort bezieht.
Am Minengelände angekommen gab es eine Begrüßung durch den Bürgermeister von Jarny, Herrn Olivier Tritz, bevor drei ehemalige Bergmänner sehr anschaulich von ihrer schweren und gefährlichen Arbeit erzählten. Sie hatten auch einige ihrer ehemaligen Arbeitsgeräte und Schutzausrüstung mitgebracht. Die Eisenerzmine war lange Zeit der wichtigste Arbeitgeber in Jarny und es war daher für die Stadt und die Menschen nicht einfach, als die Mine geschlossen wurde, davon wusste auch Bürgermeister Tritz zu berichten.
Auch heute sind die Folgen des langen Abbaus von Eisenerz zu spüren, denn es kommt immer wieder zu Einbrüchen der alten Gruben und zu Rissbildung an den Häusern. Diese Problematik beschäftigt nicht nur Hausbesitzer, Experten und Gerichte in Jarny, sondern fast überall, wo es Bergbau gab und gibt. Eine abschließende Lösung konnte dafür noch nicht gefunden werden.
Die Besichtigung machte natürlich hungrig, und so ging es zum Mittagessen und das war keinesfalls ein kleiner Imbiss, sondern typisch französisch: sehr ausführlich! Bei einem Aperitif und einem sehr delikaten viergängigen Menü fühlten sich die Seniorinnen und Senioren aus Linkenheim-Hochstetten buchstäblich wie "Gott in Frankreich". Das eine oder andere Gläschen vom französischen Wein sorgte außerdem dafür, dass man sich trotz anfänglicher Sprachbarrieren bald recht gut mit den Franzosen verständigen konnte, sei es auch manchmal nur mit Händen und Füßen oder mit Hilfe von Sprachübersetzern aus dem Internet. So verging die Zeit wie im Fluge und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Nach einer herzlichen Verabschiedung und einem Dankeschön an die Gastgeber für den tollen und erlebnisreichen Tag machte sich die Reisegruppe aus Linkenheim-Hochstetten wieder auf den Heimweg.
Die Seniorinnen und Senioren aus Jarny haben jedoch fest versprochen, im nächsten Jahr nach Linkenheim-Hochstetten zu kommen, und so bleibt bereits jetzt die Vorfreude auf ein Wiedersehen.
Bürgermeister Tritz mit ehemaligen Minenarbeitern