Gute Resonanz bei Einwohnerversammlung
Was sind die Themen der Zukunft für Linkenheim-Hochstetten ? Welche Projekte stehen an? Wo sollen Schwerpunkte gelegt werden?
Ein Sammelsurium an Themen hatte Bürgermeister Michael Möslang zur diesjährigen Einwohnerversammlung mitgebracht. Das Interesse an der Veranstaltung war groß: Knapp 200 Einwohnerinnen und Einwohner hatten sich im Bürgerhaus eingefunden, über 60 nutzen die Möglichkeit einer Online-Teilnahme.
Zunächst befasste sich Michael Möslang mit Zahlen und Fakten zur Haushaltslage: Bei einem Haushaltsvolumen von rund 30 Millionen Euro in den vergangenen Jahren, Investitionen von mehreren Millionen Euro pro Jahr und zehn Millionen Euro an liquiden Mitteln stehe die Kommune wirtschaftlich gut da, erklärte er, schränkte aber ein, dass es immer schwieriger werde, diesen soliden Zustand zu erhalten. "Es ist jedes Jahr ein Drahtseilakt", betonte der Bürgermeister.
Möslang erinnerte daran, dass weiterer Wohnraum aus demografischen Gründen benötigt werde. Trotz hoher Zuzugszahlen hat die Einwohnerzahl bei aktuell 12.676 Einwohnern im abgelaufenen Jahr kaum zugenommen zugenommen. Bei einer Stagnation drohe Linkenheim-Hochstetten eine Überalterung, weshalb Neubaugebiete notwendig seien.
Die Artenschutzproblematik war ein weiterer wichtiger Aspekt in Möslangs Vortrag, der jedoch in direktem Zusammenhang mit dem vorgenannten stehe: "Manche Gemeinden geben wegen des Artenschutzes ihre Erweiterungspläne auf und nehmen eine Überalterung hin", so Möslang. Linkenheim-Hochstetten hingegen wolle einen anderen Weg gehen.
Im geplanten Mischgebiet "Nußbaumhecken" wurden bisher glücklicherweise keine Vorkommen der streng geschützten Haubenlerche ausgemacht. ",Nußbaumhecken' muss den kompletten Wohnraum-Bedarf für die nächste Dekade abdecken", so Möslang. "Die eigentlich vorgesehene Erweiterung von "Biegen/Durlacher Weg" in Richtung Hochstetten ist wegen der Haubenlerche absehbar nicht möglich."
Im Mischgebiet "Carré am Markt" sei man hinsichtlich der Belegung mit Gewerbe und Dienstleistern vorangekommen. "Mittlerweile sind beim Besatz schon zwei Drittel fix", so Möslang. Darunter seien Bäckerei, ein Café, ein Bekleidungsladen, eine Bar und eine Eisdiele. Wegen eines Hotels und einer Brauerei sei man noch im Gespräch.
Möslang berichtete auch von der Sanierung des Schulzentrums und einer möglichen Verlängerung der Hardtbahn von Hochstetten nach Graben-Neudorf. "Die Strecke ist machbar - zu diesem Schluss sind entsprechende Untersuchungen gekommen" informierte Möslang. "Es handelt sich allerdings um ein langfristiges Projekt, das nun in die Vorplanungen geht. Vor 2030 wird es mit Sicherheit kein Ergebnis geben."
Zum Stand der sich bereits seit 2016 hinziehenden Planung der dreispurigen Erweiterung der B36 zwischen Leopoldshafen und Hochstetten gehe er davon aus, dass die Bauarbeiten 2025 beginnen können, so der Bürgermeister. "Für uns ist wichtig, dass der Ausbau kommt."
Eine positive Zwischenbilanz zog der Bürgermeister bei der Unterbringung von derzeit 242 Flüchtlingen und 28 Obdachlosen. Die dezentrale Unterbringung in aktuell 31 Liegenschaften habe sich bestens bewährt. Die Gemeinde sei dabei, weiteren Wohnraum zu schaffen. "Ein herzliches Dankeschön geht an alle Einwohnerinnen und Einwohner, die Wohnraum zur Verfügung gestellt und diesen Menschen geholfen, hier anzukommen", unterstrich Möslang. "Die Integration hier in unserer Gemeinde funktioniert sehr gut - das ist diesen Menschen zur verdanken."
Im Anschluss an den Vortragsteil beantwortete Michael Möslang Fragen aus der Einwohnerschaft. Diese konnten persönlich vor Ort und auch im Online-Chat gestellt werden. Auch diese Möglichkeit, sich direkt zu beteiligen wurde intensiv genutzt: Fragen zur Straßenbeleuchtung, zu Radwegen und gemeindeeigenen Gebäuden fanden Eingang in diesen Teil des Abends.