Harmlose Verwandlungskünstler: Die Gespinstmotten sind zurück in Linkenheim-Hochstetten
Wer dieser Tage durch unsere Gemeinde spaziert, wird sie vielleicht schon entdeckt haben: Büsche und Bäume, die wie mit Watte umhüllt erscheinen. Verantwortlich für dieses ungewohnte Bild sind die Raupen der sogenannten Gespinstmotte - ein faszinierendes Naturphänomen, das zwischen Mai und Juni seinen Höhepunkt erreicht.
Was auf den ersten Blick bedrohlich wirken mag, gibt jedoch keinen Anlass zur Sorge: Die Gespinstmotten sind für Mensch und Tier völlig ungefährlich. Weder stechen noch beißen die Tiere, und auch gesundheitliche Gefahren wie Allergien oder Hautreizungen sind nicht bekannt. Die seidenartigen Gespinste, die oft ganze Pflanzen einhüllen, dienen lediglich dem Schutz der Raupen, die sich dort ungestört entwickeln können.
In Linkenheim-Hochstetten sind die Gespinstmotten ein regelmäßiger Frühlingsgast. Besonders häufig findet man sie an Sträuchern wie dem Pfaffenhütchen oder Weißdorn. Die Raupen fressen zwar das Laub ihrer Wirtspflanzen, doch die befallenen Gewächse treiben in der Regel schon wenige Wochen später wieder aus. Ein Eingreifen ist deshalb in den meisten Fällen nicht notwendig.
Auch wenn die silbrigen Netze gespenstisch wirken können - sie sind Ausdruck eines natürlichen Kreislaufs. Wer genau hinsieht, kann sogar die Verwandlung der Raupen zu kleinen, unscheinbaren Faltern beobachten, die gegen Ende Juni die Gespinste verlassen und sich auf die Suche nach neuen Lebensräumen machen.
Die Gespinstmotte ist somit kein Grund zur Beunruhigung - sondern vielmehr ein kleines Naturwunder, das zeigt, wie vielfältig und lebendig unsere heimische Flora und Fauna sind. Ein genauer Blick lohnt sich!