Gemeinderat bescheinigt Forst mehrheitlich gute Arbeit
Wie soll unser Wald aussehen? Und wie soll er genutzt werden? An welchen Stellschrauben muss man drehen, um ihn für die Herausforderungen des Klimawandels zu rüsten? Diese und weitere Fragen müssen mit der Fortschreibung des erstmals 2016 formulierten Waldleitbilds beantwortet werden. Darin werden die unterschiedlichen Funktionen der Areale des Gemeindewalds fixiert und mit Bewirtschaftungszielen und Schwerpunkten versehen.
In den Entwurf der Fortschreibung wurde auch die von der Forstverwaltung 2023 vorgelegte Waldnaturschutz-, Totholz- und Biotopschutzkonzeption sowie Anregungen aus den Beteiligungen eingearbeitet. Im Vorfeld der Fortschreibung hatte sich der Gemeinderat bereits im Juli 2023 im Zuge einer Waldklausur intensiv mit dem Thema befasst. Aufgabe des Gremiums war es nun, über den von Forstbetriebsleiter Lothar Himmel und Revierförster Friedhelm Booms erarbeiteten neuen Konzeptentwurf zu debattieren.
Bürgermeister Michael Möslang betonte im Vorfeld des Diskussion, dass der wirtschaftliche Aspekt des Waldes schon lange nicht mehr im Vordergrund stehe. "Die Holzproduktion hat eine untergeordnete Bedeutung", machte er deutlich. Auf Kahlhiebe solle mit Ausnahme von maximal einem Hektar bei Hybridpappelbeständen weitgehend verzichtet werden. Angestrebt werde entsprechend der Standortgegebenheiten eine hohe Diversität im Hinblick auf Art und Alter der Bäume.
Der Entwurf fand im Gremium größtenteils Zustimmung. So erklärte Andreas Stampfer (CDU), dass er den Zustand des Gemeindewalds als sehr positiv wahrnehme und keinen Grund sehe, eine "Waldleitbild"-Revolution zu starten. Er befürworte es, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Holger Raff (FDP) schloss sich dieser Auffassung vollumfänglich an. Man habe im Rat sehr viele Forst-Experten angehört, die allesamt bestätigt hätten, dass man mit dem Gemeindewald auf einem sehr guten Weg sei. Rolf Schweiger (SPD) erinnerte daran, dass einer der Forstexperten betont habe, dass die Auenwälder auf der Gemarkung zu den artenreichsten in ganz Europa gehörten. Dies zeige, dass der Forst vieles richtig gemacht habe. Jürgen Jaki (Freie Wähler) kritisierte den Entwurf als eine lediglich schöner verpackte Version des bereits Bestehenden und stimmte dagegen.
Der Gemeinderat nahm den Entwurf bei zwei Gegenstimmen zustimmend zur Kenntnis und beauftragte die Verwaltung, in den Abstimmungsprozess mit den Interessengruppen einzutreten. In Kürze werden Informationen auf der Gemeindehomepage bereitgestellt werden mit einem Beteiligungstool, über das interessierte Bürger und Gruppen Eingaben machen können. Ende September soll der Beteiligungsprozess enden. Danach wird das Gremium in einer der beiden folgenden Sitzungen die Hereingaben behandeln und bewerten.