50 Jahre Linkenheim-Hochstetten – Erklärung des Jubiläumslogos
Der Beginn des neuen Jahres markiert den Start des Jubiläumsjahres der Gemeinde. 2025 jährt sich die Fusion der ehemals eigenständigen Orte Hochstetten und Linkenheim zum 50. Mal. Am 29. Juni 1974 unterzeichneten die Bürgermeister Eugen Nees aus Linkenheim sowie Waldemar Schütz aus Hochstetten die Fusionsvereinbarung. Waldemar Schütz leitete nach seiner Wahl im März als erster Bürgermeister der neuen Gemeinde Linkenheim-Hochstetten die Geschicke bis 1991. In der R(h)einschau berichten wir in den kommenden Wochen über Geschichten aus den Fusionsjahren sowie den ersten Jahren der noch jungen Gemeinde. Außerdem schauen wir auf das bevorstehende Jubiläumsjahr. So wurde anlässlich des Jubiläums ein Logo entworfen. Auf diesem sind ein Affe und eine Schnecke zu sehen, die auf die mehr oder weniger spöttischen Spitznamen der Bewohner der beiden Ortsteile zurückzuführen sind. So werden die Hochstetter von den Nachbarn als "Affen", die Linkenheimer als "Schnecken" bezeichnet.
In Hochstetten gab es die bedeutende Möbelbaufirma S. Husser, die sich auf den Bau von Bienenhäusern und später von Küchen spezialisierte. Mehr als 120 Jahre war sie ein wichtiger Arbeitgeber der Region. Viele Hochstetter fanden dort eine gut bezahlte Anstellung, erhielten Bargeld auf die Hand und betrieben zugleich Feierabendlandwirtschaft. Dies führte zu einem Anbau von Tabak, Spargel und Gurken und höheren Einkünften bei den Hochstettern. Diese konnten sich dadurch bessere Kleidung leisten, darunter auch Hosen - im Gegensatz zu den Linkenheimern, die meist nur selbst genähte trugen. Dieser Unterschied brachte ihnen den Spitznamen "Affen" ein, da sie als stolz und affig wahrgenommen wurden.
Die Linkenheimer trugen wiederum lange den Spitznamen "Hansudel", eine Verniedlichung der häufig genutzten Vornamenkombination Johann und Adam. In neuerer Zeit setzte sich jedoch der Spitzname "Schnecke" durch, der auf eine vermeintliche Langsamkeit der Anwohner anspielte. Man bezeichnete sie spöttisch als "die Langsamen" oder "Schnecken", was ursprünglich auf ihren breiten, langsamen Dialekt und ihre besondere und gelegentlich merkwürdige Aussprache hinwies. Wer diesen Spitznamen positiv sah, erkannte in den Linkenheimern jedoch eine ruhige und bedächtige Lebensweise.